MOUVEMENTS
Die Zeit,
Christine Lemke-Matwey
Erschienen bei:
ARS Produktion/ 11.2021
Interpreten:
Anna Naomi Schultsz, Violine
Gérard Wyss, Klavier
Komponisten:
Maurice Ravel, César Franck, Gabriel Fauré, Eugène Ysaÿe
Die vier Werke, die diese CD vereint, gehören zu den schönsten des französischen Repertoires für Violine.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstand in Frankreich eine neue Art von Musik, die die französische Kultur und Tradition wieder aufnahm. Denn bisher hatten in den Konzertsälen Frankreichs die deutschen Klassiker und Romantiker dominiert. Werke von Franzosen wurden kaum aufgeführt. Saint-Saëns erinnerte sich rückblickend: «Es ist noch nicht lange her, […] da […] der Name eines französischen Komponisten, noch dazu eines lebenden, genügte, um alle Welt zu verscheuchen.»
Anstoss für eine Neuorientierung war der verlorene Deutsch-Französischen Krieg von 1870. Nun musste sich die «Grande Nation» wieder neu beweisen und zu einem neuen Selbstverständnis finden. Man besann sich auf die eigenen Traditionen und wollte die französische Musik wieder auferstehen lassen. Zu diesem Zweck gründeten mehrere Komponisten die «Société nationale de musique». Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Camille Saint-Saëns, César Franck und Gabriel Fauré. Unter dem Motto «Ars gallica» sollte diese Gesellschaft die französische Musik fördern und verbreiten. Es sollte eine Musik sein, die deutschen Tiefgang mit französischem Charme und Esprit vereinte.
Anna Naomi Schultsz
Werke:
Maurice Ravel
1 Tzigane – Rapsodie de concert | 10:12
César Franck
Sonate für Violine und Klavier A-Dur
2 Allegretto ben moderato | 6:09
3 Allegro | 7:19
4 Recitativo – Fantasia (Ben moderato) | 7:16
5 Allegretto poco mosso | 6:07
Gabriel Fauré
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 A-Dur Op. 13
6 Allegro molto | 9:13
7 Andante | 7:01
8 Scherzo. Allegro vivo | 3:47
9 Finale. Allegro quasi presto | 4:56
Eugène Ysaÿe
Sonate für Violine solo Op. 27,3 (à Georges Enesco)
10 Ballade. Lento molto sostenuto – Allegro in Tempo giusto | 8:05
«Ce tempérament positif et énergique allié à une remarquable technique, s’ébroue chez Franck et Fauré voire Ysaÿe avec un beau naturel.»
Bénédicte Palaux-Simonnet / Crescendo Magazine, 2022
«In der die CD abschließenden Sonate von Ysaÿe beispielsweise scheut sie das jugendlich intensive und auch durchaus artistisch betonte Spiel nicht, aber das ist es nicht allein: Über weite Strecken entwickelt sie die in der Musik verpackten Gedanken zu einer beredten musikalischen Darstellung.»
Uwe Krusch / Pizzicato, 2021
«Aktuell, mit gerade 17 Jahren, legt sie nun ein gewichtiges CD-Debüt für das Ars-Label vor. Dabei macht sie es nicht unter jenen einschlägigen Meisterwerken, die auch für gestandene Interpretinnen und Interpreten immer eine Herausforderung bleiben werden.»
Stefan Pieper / Klassik Heute, 2021